Boote

Was wird gesegelt?

Gesegelt wird bei uns am Ellerazhofer Weiher, einem Fischweiher mit einer Wasserfläche von 46 ha in der Nähe von Leutkirch im Allgäu. Er ähnelt der Form eines Hufeisens, wobei das südöstliche Ende des Reviers als Vogelschutzgebiet für den Segelbetrieb gesperrt ist.

Durch seine außergewöhnliche Form mit seiner Halbinsel, den Uferbewuchs und die konkurrierenden Windströmungen bleibt das Revier auch für fortgeschrittene Segler immer spannend und abwechslungsreich. Gleichzeitig begrenzt die Gesamtfläche die am Ellerazhofer Weiher für Regatten geeigneten Bootsklassen. Um neuen Seglern eine Hilfestellung zu geben, wurde daher aus den Erfahrungen der letzten Jahrzehnte eine Bootsempfehlung zusammengestellt. Die bewährten Klassen sind entsprechend markiert.

Auf der folgenden Seite möchten wir außerdem einen umfassenden Leitfaden zu sämtlichen  Booten – vom Anfänger bis zum Forgeschrittenen – geben, sowie Hinweise zu unseren Vereinsbooten und Hilfestellungen zum Kauf eigener Boote.

Ellerazhofer Weiher - 46 ha

Optimist

Eigenschaften

stabil, kantig, anfängerfreundlich

Segelboot

Segler

Die Anfängerjolle schlechthin! Ursprünglich in den USA im Jahre 1947 entworfen, ist die kantige kleine Jolle seit Jahrzehnten das Boot, um Kindern den Segelsport näher zu bringen. Auch am Ellerazhofer Weiher werden die Optimisten seit über 50 Jahren dazu eingesetzt und bilden die Basis für unseren Anfängersegelkurs.

Bootspatenschaft

Für junge Segler ohne eigenes Boot bieten wir eine Bootspatenschaft an. Mit dieser können die Kinder einen Optimisten eine ganze Saison lang exklusiv segeln, wie mit einem eigenen Boot – mit allen Rechten und Pflichten.

Lagerung

Auf unserem Vereinsgelände findet sich ein Optiständer aus Holz, in welchem bis zu 16 Boote (auch über den Winter) gelagert werden können. Dieser wird zu einem großen Teil durch die für Bootspatenschaften zur Verfügung stehenden Vereinsoptimisten belegt.

Auswärtsregatten

Nicht nur für Schulungssegeln, sondern auch für Regattasegeln ist der Optimist geeignet. Über normalen Vereinsregatten werden die Wettkämpfe in zwei Klassen ausgetragen. Die Opti-B-Klasse bietet den Einstieg – hier werden Punkte gesammelt, um für die Opti-A-Klasse zugelassen zu werden. Diese bildet dann als Rangliste den Eintritt in die deutsche Meisterschaft. Für Regatten der Opti-B und Opti-A Klasse wird ein Optimist mit Messbrief benötigt.
Beliebte Optiregatten in der Umgebung sind die Optiliga der Seglerjugend Baden-Württemberg sowie die Knaudelregetta in Laupheim.

Transport

Ein Optimist ist trotz seiner kleinen Größe etwas ungeschickt zu transportieren bzw. zu befestigen. Neben dem Transport auf einem PKW Dach mit Dachträger, kann er z.B. in einem VW-Bus oder einem Planenanhänger transportiert werden. Falls hier Hilfe benötigt wird, bitte einfach an unseren Sportwart wenden.

RS Quest

Segelboot

Segler

Der neueste Stolz in unserer Flotte sind die RS Quest Boote. Die erst 2015 in Großbritannien entwickelte Jolle möchte die neue Referenz in Sachen Schulungs- und Familienjollen sein. Dies erreicht sie durch eine stabile Führung im Wasser, einen besonders hohen Baum mit Niederdrücker und eine moderne, bequeme und übersichtliche Gestaltung des Cockpits. Mit diesen Eigenschaften ersetzen sie optimal die von uns über viele Jahrzehnte eingesetzten VB-Jollen.

Bootsnutzung

Die RS Quest Jollen sind unser wichtigstes Standbein für die Segelausbildung jugendlicher Anfänger und bilden die Basis für den Zweihand Anfängerkurs, auch Jugendkurs genannt. Darüber hinaus werden sie auch intensiv für unsere Jugendtreffs verwendet. Jedes Mitglied hat außerdem die Möglichkeit, die RS Quest zum freien Segeln zu benutzen – dies eignet sich auch insbesondere, um interessierten Freunden den Segelsport zu zeigen.

Eigenschaften

stabil, modern, sportlich, anfängerfreundlich

Wie takle ich die RS Quest auf?

Mit dieser kleinen Anleitung möchten wir etwas Hilfestellung zum Auftakeln der RS Quest geben. Alles in Allem ist das Boot schnell und simpel aufgebaut, ein paar kleinere Kniffe sind dennoch zu beachten…

Laser

Eigenschaften

wendig, sportlich, fortgeschritten

Segelboot

Segler

Standard

Radial

4.7

Eigenschaften

wendig, sportlich, fortgeschritten

Klasse & Hersteller

Gefertigt wurde der Laser seit seiner Verbreitung in Europa von der Firma LaserPerformance LLC in England. Lizenznehmer gab es in den Vereinigten Staaten, Australien und in Chile. Diese waren die einzigen – für Regatten zugelassenen – Hersteller der Bootsklasse. Im Zuge von Streitigkeiten um die Nutzung der Laser-Markenrechte zwischen LaserPerformance LLC und der Laser Klassenvereinigung ILCA Ende 2019 änderte World Sailing seine Bedingungen für Boote, die für olympische Wettkämpfe gefertigt werden. Seither dürfen alle Hersteller, die ein Auswahlverfahren der ILCA bestehen, den Laser fertigen. Im Regattasport werden seither die Bezeichnungen

  • ILCA 4 – für den Laser 4.7
  • ILCA 6 – für den Laser Radial
  • ILCA 7 – für den Laser Standard

verwendet. Die Boote der LaserPerformance LLC sind seitdem nicht mehr für offizielle Regatten zugelassen und demnach stark im Preis gefallen.

Segeln in fremden Gewässern

Wer mit seinem Laser außerhalb von Regatten z.B. am Bodensee segeln möchte, benötigt dazu ein Kennzeichen, das bei den Landratsämtern der Bodenseekreise (LI,FN,…) beantragt werden kann. Aufgrund der Segelfläche wird für den Laser kein BSP benötigt. Wer auf weiteren Gewässern in anderen Ländern segeln möchte, sollte sich stattdessen gleich einen internationalen Bootsschein (IBS) mit internationalem Kennzeichen besorgen.

Die Legende unter den Freizeit- und Sportbooten! Entwickelt wurde die flinke Jolle im Jahre 1970 vom Kanadier Bruce Kirby. Der einfache Aufbau der Jolle führte zu einer schnellen Verbreitung und die Beschränkung auf eine strikte One-Design-Klasse ermöglichten dem Laser den raschen Aufstieg im internationalen Regattasport und schließlich zur olympischen Bootsklasse. Im Verein verbindet der Laser alle Generationen miteinander – von der aktiven Jugend im Teenageralter bis hin zu den Erwachsenen im mittleren Alter. Er eignet sich außerdem ideal für gemeinsame Segelausfahrten.

Lagerung

Auf unserem Vereinsgelände steht ein Laserständer aus Aluminium zur Verfügung, in dem bis zu 15 Boote vertikal gelagert werden können. Darüber hinaus gibt es natürlich weitere Stellplätze auf unserem Kiesgelände. Im Winter können Boote mit stapelbaren Slipwägen sehr unkompliziert in unserem Winterlager eingelagert werden. Wer zuhause allerdings eine andere Lagermöglichkeit zur Verfügung hat, sollte diese wahrnehmen, denn der Platz im Winterlager ist natürlich begrenzt.

Transport

Laser lassen sich leicht auf einem handelsüblichen Bootstrailer transportieren. Mit einem stapelbaren Slipwagen können die Boote einfach mittels vier Stiften stabil aufeinander gestapelt und mit Spanngurten fixiert werden. Die Masten können hier leicht unter der Persenning auf dem Boot befestigt werden. Je nach Stabilität des Trailers und Höhe des Zugfahrzeugs können so 2-3 Laser mit einem Fahrzeug transportiert werden. Wer einen Dachträger hat, kann einen Laser auch umgekehrt auf seinem Auto montieren. Die Masten sind bei dieser Variante allerdings etwas schwieriger zu befestigen.
Für Mitglieder, die das gelegentliche Auswärtssegeln ausprobieren möchten, stellt der Verein einen Bootstrailer (rot) für stapelbare Slipwägen zur Verfügung.

Was muss ich beachten, wenn ich einen Laser kaufen möchte?

Zustand

Der Zustand des Bootes ist der wichtigste Aspekt in der Preisfindung. Doch auf was muss ich achten, wenn ich ein Boot besichtige?
Der Laser hat zwei typische Schwachpunkte, die bei einer Besichtigung unbedingt überprüft werden sollten. Der erste Schwachpunkt ist der Mastfuß – dieser kann durch intensive Nutzung und Verschmutzungen langsam durchscheuern und sogar brechen. Am besten überprüft man die Dichtigkeit mit einem Eimer Wasser. Einfach den Mastfuß auffüllen und eine gewisse Zeit abwarten, um zu prüfen, ob Wasser abfließt.
Der zweite Schwachpunkt ist die Naht an der Ober- und Unterschale verklebt werden. Diese markiert die äußere Kante des Bootes und kann am besten überprüft werden, indem man das Boot umdreht und auf’s Deck legt. Nun kann man die Naht gut betrachten und erfühlen. Im Normalfall sollte sie sich glatt und geschlossen anfühlen. Ist die Kante des Bootes abgeschlagen, kann man manchmal erfühlen, dass die beiden Schalen etwas ausgefranst sind und sich dazwischen ein kleiner Spalt ergibt. Ist dies der Fall, kann ins Boot höchstwahrscheinlich Wasser eindringen und der Rand muss mit Epoxidharz repariert werden.

Um Rat fragen

Solltet ihr euch mit einem Bootsangebot oder insbesondere dem verlangten Preis unsicher sein, könnt ihr euch auch einfach an die Jugendleiter wenden und diese um Rat fragen. Die können euch hier bestimmt weiterhelfen.

Alter

Beim Kauf eines gebrauchten Bootes ist das Alter natürlich sehr wichtig für die Preisfindung. Laser haben allerdings den Vorteil, dass sie bei ordentlichem Umgang sehr langlebig sein können – und so kann ein Boot aus den 70ern auch heute noch optimal und völlig ausreichend sein, gerade als erstes eigenes Boot für einen Jugendlichen. Um das Alter eines Bootes besser einschätzen zu können, ist hier eine Tabelle mit den Segelnummern bestimmter Baujahre zu finden:

Zubehör

Slipwagen, Masten, Segel – hierbei gibt es unzählige mögliche Kombinationen. Optimal ist natürlich, wenn das gebrauchte Boot schon genau die benötigte Ausstattung hat. Im Zweifel kann aber auch gut weiterverkauft und nachgerüstet werden, denn der Laser Bootsmarkt ist recht aktiv.
Eine der wichtigsten Zubehörkomponenten ist sicherlich das Trimmset (Laser XD).  Dieses sollte heutzutage auf keinen Fall fehlen. Sollte dies am gebrauchten Boot noch nicht vorhanden sein, muss für die Anschaffung des kompletten Sets für Baumniederholer, Unterliek und Cunningham bei den günstigsten Alternativen z.B. von Holt mit ca. 360€ oder von Allen mit ca. 425€ gerechnet werden. ILCA zugelassene Originale kosten hier insgesamt mindestens 600€. Das verbaute Trimmset sollte daher unbedingt in der Preisfindung berücksichtigt werden.

420er

Segelboot

Segler

Der 420er ist eine Zweimannjolle für Jugendliche und Erwachsene mit Trapez und Spinnaker, die sehr sportliches Segeln mit hohem Spaßfaktor ermöglicht. Die Klassenbezeichnung leitet sich von der Länge des Segelboots ab. Die Klasse existiert seit 1960 und wurde seit der Einführung des Trapez und Spinnaker im Jahr 1971 kaum noch verändert. Folglich ist die Klasse sehr weit verbreitet und man trifft vielerorts auf jahrzehntelange Erfahrung mit der Klasse. Die Jolle wird von verschiedenen Herstellern gefertigt – in Deutschland von Ziegelmayer.

Bootspatenschaft

Für junge Segler ohne eigenes Boot bieten wir eine Bootspatenschaft an. Mit dieser können die Jugendlichen den 420er des Vereins eine ganze Saison lang exklusiv segeln, wie mit einem eigenen Boot – mit allen Rechten und Pflichten.

Segeln im Team – das Jugendboot schlechthin

Der 420er ist das optimale Boot, um gemeinsames Segeln auszuprobieren und zu erlernen. Die Klasse wird sehr häufig als Jugendklasse eingesetzt und man trifft auch auswärts dementsprechend häufig auf  Jugendliche Segelmannschaften, mit denen man sich messen kann.
Gerade wer einen geeigneten Freund hat, um ein Segelteam zu bilden und wen das Trapez reizt, sollte diesem Boot unbedingt eine Chance geben.

Lagerung

Auf dem Kiesplatz unseres Vereinsgeländes können Jollen mit Mast während der Saison gelagert werden. Im Winter können sie in unserem Winterlager eingelagert werden – für Zweihandjollen stehen allerdings nicht so viele Plätze zur Verfügung wie beispielsweise für Laser.

Transport

Auch wenn der 420er gegenüber dem Optimist und Laser das größte/unhandlichste Boot ist, lässt er sich wahrscheinlich am einfachsten transportieren und befestigen. Der Slipwagen wird einfach auf einen handelsüblichen Bootstrailer gefahren und der Mast wird gelegt.

Kauf

Durch die weite Verbreitung sind auf dem Gebrauchtmarkt viele ältere 420er zu sehr günstigen Preisen zu haben. Die Jolle ist daher ein optimaler Einstieg – auch wenn man sich nicht sicher sein sollte, ob man sie auf lange Sicht behalten möchte.

Eigenschaften

sportlich, teambildend, fortgeschritten

Warum sollte ich ein eigenes Boot kaufen?

Der Kauf eines eigenen Bootes ist selbstverständlich keine kleine Investition. Das will natürlich – völlig zurecht – gut überlegt sein. Wer Interesse am Segeln hat sollte nichtsdestotrotz den Schritt wagen, denn gerade die weit verbreiteten Klassen sind oft günstig auf dem Gebrauchtmarkt zu bekommen. Und hierbei gilt: ein gebraucht gekauftes und weiterhin gut gepflegtes Boot lässt sich sehr oft zum gleichen Preis wieder verkaufen. Daher hat man mit dem Kauf kein großes Risiko und kann seine Meinung auch schnell wieder ändern, ohne große Verluste zu machen.